Ein Gespräch mit Stefan Neumann, Manager Continuous Improvement (CI), Eurowings Aviation GmbH

 

Wie gelingt der Start ins Ideenmanagement, wenn Prozesse dezentral laufen, Crew-Mitglieder über Europa verteilt sind – und das Tagesgeschäft ohnehin turbulent genug ist? Eurowings zeigt, wie mit HYPE ein agiler, pragmatischer Start gelingt – intuitiv, mobil, motivierend. Im Interview teilt Stefan Neumann seine Erfahrungen, Aha-Momente und Tipps für alle, die gerade erst anfangen. 
 

Über Eurowings

Eurowings ist die Value-Airline der Lufthansa Group und damit Teil des europaweit größten Airline-Konzerns. Mit einer klaren Positionierung als Europas Value-Carrier für Privat- und Geschäftsreisende setzt sich Eurowings deutlich vom Segment der Ultra-Low-Cost-Carrier ab und ermöglicht ihren Kund:innen preiswertes und flexibles Fliegen mit zahlreichen Buchungs-Optionen und Extras sowie kundenfreundlichen Services. Mit ihrem Value-Konzept geht die deutsche Airline dabei auf die Kernbedürfnisse der Flugreisenden von heute ein: noch mehr Flexibilität, Komfort und Nachhaltigkeit. Eurowings bietet Direktflüge zu rund 150 Zielen innerhalb Europas an. Mit 13 internationalen Basen – darunter Mallorca als Europas Ferieninsel Nummer eins – ist die Lufthansa Tochter eine der größten Ferienfluggesellschaften in Europa. Aktuell verfügt sie über eine Flotte von rund 100 Flugzeugen und beschäftigt fast 5.000 Mitarbeiter:innen.

Das Team für Culture & Continuous Improvement (CI) dem Stefan Neumann angehört, treibt unternehmensweit Verbesserungsprozesse, Beteiligungskultur und innovative Formate (z.B. “Crew meets Ground“) voran – stets mit Fokus auf einer positiven Mitarbeiterkultur und Innovation.

 

Foto OutlookAbb. 1: Stefan Neumann, Manager Continuous Improvement (CI), Eurowings Aviation GmbH (Quelle: Eurowings)

1. Herr Neumann, warum haben Sie sich Ende 2023 auf den Weg gemacht, das Ideenmanagement neu aufzustellen? 

„Bei Eurowings gab es zuvor eine Art ‘Ideenplattform‘ – allerdings war das eher eine technische Notlösung. Wir haben ein Tool genutzt, das eigentlich für Sicherheits- und Qualitätsberichte gedacht war. Ideen wurden darin als 'Reports' abgelegt. Das war weder transparent noch wirklich auf Mitwirkung ausgelegt.

Als ich das Thema Ideenmanagement übernommen habe, war für uns klar: Wenn wir das Thema ernst nehmen, dann braucht es eine andere Lösung. Ein System, das strukturiert ist, transparent – und vor allem motivierend und für alle Mitarbeitenden. Wir wollten einen Neuanfang mit echtem Beteiligungscharakter. Das war unser Startpunkt.“

 

„Unser Ziel war nicht einfach nur, Ideen zu sammeln – sondern vor allem Menschen zu aktivieren – und ihnen das Gefühl zu geben, sie werden gehört. HYPE hat das möglich gemacht.“

 

2. Wenn Sie an die alte Lösung zurückdenken – was waren die konkreten Schwächen im Alltag?

„Das Thema Ideenmanagement wurde lange eher stiefmütterlich behandelt. Es gab keine klaren Zuständigkeiten und intransparente Prozesse. Viele Ideen sind einfach versandet, und die Mitarbeitenden hatten kaum Rückmeldung, was mit ihren Vorschlägen passiert.

Das frustriert Mitarbeitende natürlich – vor allem, wenn sie sich eigentlich einbringen wollen. Das kreative Potenzial unserer Crews und Bordmitarbeitenden war nicht sichtbar. Viele Kolleg:innen hatten durchaus gute Ideen, aber das System war einfach nicht dazu gemacht, diese aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Die Folge: Es gab kaum Vertrauen in den Prozess und wenig Beteiligung. Genau das wollten wir ändern.“

 

3. Wie sah dann der Entscheidungsprozess aus – und warum fiel die Wahl letztlich auf HYPE? 

 

„Wir sind mit einer klassischen Websuche gestartet und schnell auf HYPE gestoßen. Wichtig waren uns maximale Agilität, Flexibilität, intuitive Bedienung und schnelle Einsatzbereitschaft ohne komplexes Setup. Für unseren ersten Rollout haben wir uns deshalb für HYPE Boards entschieden – eine Lösung speziell für agile, dezentrale Initiativen. Die Plattform war ideal, um schnell loszulegen und Teams über mehrere Standorte hinweg von Anfang an einzubinden. Sie funktioniert reibungslos auf mobilen Endgeräten und bietet genau den niederschwelligen und pragmatischen Zugang, den wir gesucht haben. Das einfache, sofort produktive Onboarding war für uns perfekt.”

 

Wir wollten nicht das perfekte System – sondern eins, das einfach funktioniert. Genau das bietet uns die HYPE-Plattform.“

 

4. Der Einstieg lief ja vergleichsweise schnell. Was hat diesen pragmatischen Start möglich gemacht?

 

„Wir wollten bewusst keine ’Riesennummer‘ daraus machen. Statt eines groß angelegten Projekts ging es uns um einen schnellen, realistischen Einstieg – mit möglichst wenig Barrieren. Die Unlimited-Edition von HYPE Boards hat genau das ermöglicht – ohne große Investition, ohne langes Setup, ohne IT-Hürde.


Die Plattform ist so aufgebaut, dass sie sich sofort in den Arbeitsalltag integrieren lässt – schlank, intuitiv und ohne viel Schulungsaufwand. Genau das hat den pragmatischen Start möglich gemacht, wir konnten schnell loslegen.


Der Rollout erfolgte im Januar 2025 – zunächst mit Fokus auf die Crew, also Kabine und Cockpit. Inzwischen nutzen aber auch Kolleg:innen aus Technik und Bodenpersonal die Plattform aktiv – an Standorten in Deutschland, Österreich, Tschechien, Schweden und Spanien. Aktuell sind rund 1.120 Nutzer:innen an Bord.“ 

 

 

Flyer_Eurowings_ohne ViimaAbb. 2: Kommunikation zum Rollout: Auszug Flyer Eurowings (Quelle: Eurowings)

 

5. Sie nennen HYPE  eine “Feelgood-Plattform“. Was genau meinen Sie damit – und wie kam das neue Tool bei der Crew an?

 

„Die HYPE-Plattform macht einfach Spaß – und zwar nicht, weil sie verspielt ist, sondern weil sie intuitiv und visuell ansprechend aufgebaut ist. Sie fühlt sich nicht nach ‘Pflichtprogramm‘ an, sondern nach einem Werkzeug, das wirklich unterstützt. 
Unsere Kolleg:innen haben sich schnell zurechtgefunden – ganz ohne große Schulungen. Gerade für die Crew, wo Zeit oft knapp ist, war das entscheidend.

Was zusätzlich hilft: die Kollaborationstools. Man sieht, was andere beitragen, kann Rückmeldungen geben – das schafft echte Beteiligung. Ich höre oft: ‚Endlich sieht man, dass sich jemand kümmert.‘

Die Boards selbst funktionieren wie ein visueller Innovationsraum – klar strukturiert, individuell konfigurierbar. Für unsere Crew war das direkt greifbar und motivierend.“

 

„HYPE ist eine Feelgood-Plattform – smart, schlank, intuitiv bedienbar Sie macht einfach Spaß. Unsere Crew-Mitglieder fühlen sich gehört und bringen sich gerne aktiv ein.“

 

6. Blicken wir kurz auf den Rollout zurück: Wie genau lief die Einführung von HYPE bei Ihnen ab – gab es besondere Herausforderungen oder Learnings?

 

„Die Einführung war bei uns mehrstufig – organisatorisch, nicht technisch. Da Eurowings aus mehreren Gesellschaften besteht, mussten wir auch mehrere Betriebsräte einbinden. Das war durchaus herausfordernd, aber mit Fingerspitzengefühl und klarer Kommunikation machbar.

 

Wir sind bewusst mit einem ‘realistischen‘ Setup gestartet – kein Big Bang, sondern ein softer, kontrollierter Rollout mit Pilotcharakter. Das kam gut an, weil die Mitarbeitenden das Gefühl hatten, wir testen und lernen gemeinsam – und führen nicht einfach etwas ‘von oben‘ ein.

Besonders hilfreich war, dass wir die Plattform direkt zweisprachig, also Deutsch und Englisch, angelegt haben – so konnten wir von Anfang an Kolleg:innen an unseren internationalen Standorten einbinden, z. B. in Spanien, Österreich, Schweden, Tschechien.“

 

7. Wie sieht die Nutzung heute konkret aus – im Arbeitsalltag der Mitarbeitenden?

„Am aktivsten ist bei uns ganz klar die Crew – also Kabine und Cockpit. Seit der Einführung von iPads für alle Flugbegleiter:innen ist der mobile Zugang zur Plattform unkompliziert möglich. Die App ist sehr intuitiv – viele greifen spontan darauf zu, etwa auf dem Weg zum Gate oder direkt nach der Landung.

Die eingereichten Ideen reichen von konkreten Verbesserungsvorschlägen im Service bis hin zu strategischen Themen. Oft wird das Tool auch als ‘Kummerkasten‘ genutzt, um Missstände oder Wünsche zu adressieren – ein deutliches Zeichen für das Vertrauen, das sie genießt.

HYPE unterstützt uns dabei mit visuellen, individuell konfigurierbaren Kanban-Boards: Ideen lassen sich strukturiert erfassen, über Tags zuordnen und automatisch an die richtigen Stellen weiterleiten.

Inzwischen sind auch Kolleg:innen aus Technik und Bodenpersonal verstärkt eingebunden –insbesondere an internationalen Standorten.

Unser Prozess ist bewusst schlank gehalten:

  1. Idee eingeben
  2. Sichtung durch unser CI-Team
  3. Weiterleitung an die zuständigen Fachbereiche via ‘Tagging‘
  4. Bewertung durch sogenannte Idea Experts aus insgesamt 17 Unternehmensbereichen

 

Dadurch bleibt der Überblick gewahrt – und die Mitarbeitenden wissen: Meine Idee landet nicht irgendwo, sondern in den richtigen Händen.“

„Bei uns ist Innovation kein Top-down-Thema. Die besten Ideen kommen oft aus dem Alltag – und jetzt landen sie auch dort, wo sie hingehören.“

8. Gab es einen Moment, an dem Sie dachten: Okay, jetzt hebt das Projekt wirklich ab?

„Ja, den gab es tatsächlich – und er kam ziemlich schnell. Als die ersten Ideen aus der Kabine eingingen, war das ein echter Gänsehautmoment: keine Floskeln, keine Pflichtbeiträge, sondern ganz konkrete Verbesserungsvorschläge aus dem Arbeitsalltag – vom Catering über Prozesse an Bord und Technik bis hin zur Uniform.

Was uns besonders begeistert hat: Diese Ideen waren mit richtig viel Herzblut formuliert – man hat gemerkt, dass da echtes Engagement dahintersteckt. In dem Moment war klar: Die Kolleg:innen wollen mitgestalten, sie nutzen das Tool nicht nur, weil es da ist – sondern weil sie wirklich etwas bewegen möchten. Das war unser ‘Takeoff‘-Moment!“

 

 

„Das war unser Takeoff-Moment: Die ersten Ideen aus der Kabine – formuliert mit Herz und voller Relevanz!“

 

Board kanban view

 

Abb. 3: Kanban-Boards: Agiles Ideenmanagement mit HYPE Boards (Quelle: HYPE)

9. Ein Tool allein reicht ja nicht – wie haben Sie das Ganze kommunikativ begleitet? Welche Rolle spielte Change-Kommunikation bei Ihrem Rollout?

„Eine zentrale Frage, dieser Aspekt wird oft unterschätzt. Uns war von Anfang an klar, dass ein neues Tool allein nichts verändert. Wenn wir eine echte Beteiligungskultur etablieren wollen, müssen wir die Menschen dafür gewinnen – und zwar mit klarer Kommunikation, nah am Alltag.

Deshalb haben wir verschiedene Formate genutzt, die schnell verständlich und visuell eingängig sind: Es gab einen kurzen Videoclip, der die Plattform in unter zwei Minuten erklärt – extra für die Crew, mit wenig Text, klaren Bildern. Dazu kamen Beiträge im Intranet, Flyer an einzelnen Standorten und eine kleine Challenge zum Thema Nachhaltigkeit.

Unsere Devise war: Kommunikation auf Augenhöhe – niederschwellig, schnell erfassbar und möglichst konkret. Das kam an. Vor allem, weil wir nicht nur gesendet, sondern auch gezielt auf Feedback eingegangen sind. Die Plattform wurde damit nicht nur eingeführt, sondern auch emotional verankert.“

10. Was würden Sie anderen Unternehmen oder Airlines empfehlen, die ebenfalls dezentral und international aufgestellt sind – worauf sollten sie achten?

„Zwei Dinge: Erstens – es braucht ein Tool, das wirklich mobil, intuitiv und niedrigschwellig ist. Gerade in einem Umfeld wie der Luftfahrt – mit fliegenden Crews, Technikteams an der Rampe und internationalen Stationen – ist der klassische Büroarbeitsplatz ja eher die Ausnahme.

HYPE hat hier große Stärken: Die Plattform ist sofort einsatzbereit, funktioniert reibungslos auf mobilen Endgeräten und lässt sich genau auf den jeweiligen Use Case zuschneiden – ohne IT-Hürde. Das war für uns ein echter Erfolgsfaktor.

Zweitens – Prozesse nicht überplanen. Wir haben ganz bewusst mit einem agilen Setup begonnen: einfach starten, beobachten, lernen, nachsteuern. Das schafft Dynamik, senkt Einstiegshürden und macht das Thema Beteiligung greifbar. Perfektion ist nicht der Maßstab – Bewegung ist es. Und genau die ist mit der HYPE-Plattform leicht in Gang zu setzen.“

 

„Das Tool ist intuitiv, mobil und sofort einsatzbereit – genau richtig für ein Umfeld wie unseres.“

11. Interessant! Und wie geht’s bei Ihnen weiter? Haben Sie bereits konkrete Pläne für die kommenden Monate?

„Ja, aktuell arbeiten wir an einem Prämienmodell für umgesetzte Ideen – das ist schon weit fortgeschritten. Geplant sind vier Prämienstufen, je nach Wirkung und Umsetzbarkeit der Idee – von Sachprämien bis hin zu finanziellen Anerkennungen. Ziel ist, noch mehr Anreize zu schaffen und die Motivation hochzuhalten.

Außerdem wollen unsere Prozesse weiter automatisieren, etwa durch eine automatische Zuweisung von Ideen oder Erinnerungen bei Inaktivität. Ein weiterer Fokus liegt auf der Integration analog arbeitender Kolleg:innen, insbesondere in der Technik, hier wollen wir auch Mitarbeitende ohne PC-Zugang besser einbinden. Und langfristig sehen wir Potenzial für den Einsatz von KI – etwa zur Vorqualifizierung von Ideen.”

12. Und zum Abschluss: Gibt es etwas, das Sie Kolleg:innen durch das Ideenmanagement gerne mitgeben würden, die noch ganz am Anfang stehen?

„Warten Sie nicht auf den perfekten Plan. Innovation startet nicht mit einem Masterplan, sondern mit der Bereitschaft, ins Flugzeug zu steigen und loszufliegen. Und mit HYPE haben Sie einen ziemlich guten Co-Piloten an Ihrer Seite!“

 

„Wir sind nicht mit dem perfekten Masterplan gestartet – sondern mit Mut, Pragmatismus und der richtigen Plattform.“

 

Vielen Dank für die spannenden Einblicke, Herr Neumann, und weiterhin eine erfolgreiche Reise!

 


Ideenmanagement mit HYPE: Skalierbar. Flexibel. Zukunftssicher.

Die HYPE Plattform unterstützt Ideenmanagement in unterschiedlichen Reifegraden und Organisationsstrukturen – vom ersten, dezentralen Use Case bis hin zur strategischen, globalen Steuerung.

Ob klein anfangen oder direkt im großen Stil denken: Die Plattform wächst mit – je nach Anforderungen, Nutzerkreis und Zielsetzung. So lassen sich sowohl einfache Beteiligungsformate als auch komplexe Governance-Strukturen effizient abbilden – und jederzeit erweitern.

 

 Skalierbar: Für Teams, Standorte und Regionen weltweit
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 Flexibel: Für agile Pilotphasen und vernetzte Gesamtstrategien
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