Ideenmanagement ist in vielen Unternehmen längst fest verankert – mit engagierten Koordinator:innen, bewährten Prozessen und guten Ideen. Und trotzdem: Noch zu oft bleiben Potenziale ungenutzt, weil das IDM nicht ausreichend wahrgenommen wird. Hier kommen 6 bewährte Hacks, mit denen Sie Ihr Ideenmanagement gezielt ins Rampenlicht rücken – schnell, einfach und mit nachhaltigem Effekt.
Mit mehr Sichtbarkeit wird Ideenmanagement erlebbar – ob im Alltag, auf dem Shopfloor oder im Intranet. Genau dort entsteht Identifikation und Wirkung: bei den Menschen. Sichtbarkeit ist kein Selbstläufer – aber mit den richtigen Kommunikationsimpulsen wird sie zum echten Beteiligungs-Booster!
Los geht’s, das sind unsere Top-Tipps:
1. Wiedererkennung schaffen – mit starker IDM-Identität
Sichtbarkeit braucht Klarheit. Wenn Ihr Ideenmanagement auf Ihren Kanälen jedes Mal anders wirkt – mal sachlich, mal verspielt, mal neutral – verliert es an Wirkung und Wiedererkennungswert. Nur eine konsistente, visuelle und sprachliche Identität schafft Vertrauen und Präsenz. Geben Sie dem Ideenmanagement ein Gesicht – und zwar ein erkennbares. Kurz: Machen Sie Ihr Ideenmanagement zur Marke!
Extratipps aus der Praxis:
- Einheitliches Corporate Design fürs IDM: Nutzen Sie ein festes Farbkonzept, wiederkehrende Icons oder ein eigenes Key Visual. Einheitliche Vorlagen (z. in PowerPoint oder Canva) z.B. für Poster, Infografiken oder Mailings sparen Zeit – und sorgen für ein klares, professionelles Gesamtbild.
- Tonalität definieren: Ist Ihr IDM eher aktivierend (“Jetzt mitmachen!“), inspirierend (“Ihre Idee zählt“) oder faktenbasiert (“+12 % Effizienz durch Ihre Ideen“)? Entscheiden Sie sich für eine Linie – & ziehen Sie sie konsistent durch!
- Slogan oder Motto entwickeln: Ein starker Claim macht das Ideenmanagement merkfähig – z.B. “Mitdenken wirkt“, “smartIDEE“ oder “IdeenReich“. Gut platziert, schafft er Aufmerksamkeit, Vertrauen und Identifikation.
Wie Marken mit hohem Wiedererkennungswert entstehen, z.B. myideas bei der Lufthansa, lesen Sie hier: Markenidentität des Ideenmanagements

Abb. 1: Ideenmanagement-Marke im Einsatz - ''my ideas' bei der Lufthansa (Quelle: Lufthansa Group)
2. Idee des Monats feiern – prominent & persönlich
Stellen Sie regelmäßig eine besonders erfolgreiche oder kreative Idee vor – inklusive Foto, kurzem Zitat und konkretem Nutzen für das Unternehmen. So entsteht Identifikation – und andere werden motiviert, ebenfalls aktiv zu werden.
Extratipps aus der Praxis:
- Infografik: Nutzen Sie ein visuelles Template (“Steckbrief der Idee“) mit Feldern wie: Ideengeber:in, Bereich, Idee in einem Satz, realisierter Nutzen, Status
- Story-Format: Leiten Sie mit einem “Mini-Interview“ ein: Was war der Auslöser für die Idee? Wie wurde sie aufgenommen?
- Persönliche Würdigung: Bei der Lohmann GmbH wird z.B. regelmäßig ein Vorschlag des Quartals prominent ausgezeichnet – inklusive persönlicher Wertschätzung durch die Geschäftsleitung und Vorstellung im internen Newsletter
3. Erfolge visuell aufbereiten – Zahlen, die wirken
Kommunizieren Sie kontinuierlich Kernkennzahlen bzw. KPIs des Ideenmanagements wie Einspareffekte, Anzahl eingereichter Ideen oder Beteiligungsquoten. Das funktioniert am besten visuell – als Infografik, Fortschrittsbalken oder animiertes Dashboard. Visualisierung schafft Aufmerksamkeit, besonders bei Führungskräften!
Extratipps aus der Praxis:
- Vorlagen: Erstellen Sie standardisierte Infografik-Vorlage (z. mit Canva oder PowerPoint)
- Vergleichswerte: Zeigen Sie den Trend über Quartale oder Standorte hinweg – wie das geht, z.B. bei TRILUX, lesen Sie hier: Sichtbarkeit und Marketing
- Gamification-Twist: “Top 3-Abteilungen mit den meisten umgesetzten Ideen“ als Rangliste im Intranet (hier noch ein paar Bonustipps zu Gamification)
Wie sorgen Sie für die Sichtbarkeit des Ideenmanagements? Das sagen unsere Kunden – von Hirschvogel über Infineon bis Henkel:
4. Live sichtbar bleiben – mit physischen Touchpoints
Gerade im Produktionsumfeld oder in hybriden Setups gilt: Sichtbarkeit darf nicht nur digital gedacht werden! Nutzen Sie klassische Kommunikationsmittel wie Poster, Tischaufsteller oder Info-Bildschirme in Kantinen, Werkhallen, Aufenthaltsräumen oder Aufzügen, um aktuelle Themen, Aufrufe oder Erfolgsgeschichten zu platzieren – überall dort, wo Mitarbeitende unterwegs sind.
Extratipps aus der Praxis:
- Platzierung mit System: Hängen Sie Inhalte gezielt an stark frequentierten Orten aus – z. an Zeiterfassungsgeräten, Kaffeeautomaten oder Pausenräumen. Sichtbarkeit entsteht auch durch Nähe zum Alltag.
- Interaktive Elemente: Kombinieren Sie analoge Medien mit kleinen Interaktionen – z. eine Ideenbox mit wechselnden Wochenfragen (“Was hat Sie diese Woche geärgert?“) oder Feedbackkarten.
- “IDM to go“ im Betriebsrestaurant: Kurzinfos zu aktuellen Ideen, Erfolgen oder Challenges als Aufsteller auf Tabletts oder Serviettenhaltern – maximal sichtbar, minimal aufdringlich.
Lesetipp: Best Practice Beispiel: Das Ideenmanagement bei der LBBW
Abb. 2: Plakate, Floorgraphics, Mirrowstickers – vielfältige Kommunikationsformen bei der LBBW (Quelle: Landesbank Baden-Württemberg)
5. Echte Geschichten erzählen – über Testimonials & Success Stories
Lassen Sie Fachbereiche, Führungskräfte oder Ideengeber:innen selbst zu Wort kommen: Warum lohnt sich das Mitmachen? Was wurde durch eine Idee verbessert? Zitate, kurze Videos oder Success Stories funktionieren immer gut – denn sie sind authentisch & motivierend zugleich.
Extratipps aus der Praxis:
- Video-Statements (30–60 Sek.): Persönlich, authentisch, leicht teilbar
- Zitat-Snippets: Kombinieren Sie Text & Bild auf Shareables für Intranet oder Newsletter
- Ideenmanagement-Sprechstunden: Durch regelmäßige Sprechstunden vor Ort zeigen die Ideenmanager:innen – wir sind immer ansprechbar & für Euch da! Wie das geht, z.B. bei Claas, lesen Sie hier: Erfolgsfaktor 8/9: Sichtbarkeit und Marketing
6. Impulse setzen – mit Challenges & Themenwochen
Beteiligung an: Starten Sie regelmäßig (Mini-)Challenges oder thematische Aktionswochen: z. B. “Grüne Ideen gesucht“, “Was würde den Alltag Ihrer Kolleg:innen erleichtern?“ oder “Ideen für unsere Kunden“. Kleine Belohnungen oder sichtbare Rankings sorgen für zusätzlichen Push – und neue Aufmerksamkeit für das IDM.
Extratipps aus der Praxis:
- Visual Countdown: “Noch 3 Tage bis Einsendeschluss“ mit Fortschrittsanzeige
- Ideen-Ticker: Zeigen Sie live, wie viele Ideen bisher eingegangen sind
- Preisverleihung als Event: Mit Foto- oder Videobericht für Ihre internen Kanäle – so hat es z.B. VDM Metals gemacht bei einer prämierten Kampagne für Arbeitssicherheit (Preis für ‘Beste Kampagne‘)
Lesetipp: 290 Euro mehr Nutzen: Kampagnen –der Turbo für Ihr Ideenmanagement
Abb. 3: VDM Metals-Chef (rechts) überreicht Vespa-Schlüssel an Kampagnen-Gewinner
Fazit: Sichtbarkeit wirkt – als Bühne & Booster!
Ideenmanager:innen halten jeden Tag viele Fäden zusammen: Sie koordinieren, motivieren, überzeugen – oft im Hintergrund. Genau deshalb verdient das Ideenmanagement mehr als nur einen Platz im System – es braucht Sichtbarkeit im Denken und Handeln des Unternehmens.
Denn dort, wo Ideen sichtbar werden – mit echten Gesichtern, spannenden Stories, klarer Kommunikation und spürbarem Nutzen – wächst die Beteiligung fast automatisch.
Sichtbarkeit zeigt: Hier passiert etwas. Hier wird jede:r Mitarbeitende und jede Idee ernst genommen und wertgeschätzt. Und mit ein paar gezielten, gut platzierten Maßnahmen wird das IDM auch bei Ihnen nicht nur wahrgenommen, sondern integraler Bestandteil im Alltag und in der Kultur Ihres Unternehmens!