Erkenntnisse aus einer Knowledge Session mit Colin Nelson darüber, wie Führungskräfte ein Umfeld schaffen, in dem Innovation wirklich gedeiht.
Was wäre, wenn Ihr Unternehmen Innovation nicht nur unterstützen, sondern aktiv die Voraussetzungen dafür schaffen würde, dass sie erfolgreich sein kann?
In einer kompakten Knowledge Session beleuchtete Colin Nelson, Chief Innovation Consultant bei HYPE, wie Führungskräfte über bloße Rhetorik hinausgehen und praktische Strukturen etablieren können, damit Innovation im Unternehmen wiederholbar, sichtbar und wertgeschätzt wird. Die nachfolgende Zusammenfassung liefert einen schnellen Überblick – die vollständige Diskussion inklusive Q&A und Praxisbeispielen finden Sie in der Aufzeichnung oben.
Hier also Colin Nelsons zentrale Argumente auf einen Blick – inklusive einer praxisnahen Checkliste, mit der Sie sofort beginnen können, Ihr Innovationsklima zu verbessern.
Mitarbeitende sind weniger engagiert denn je: Laut Gallup-Daten von 2024 liegt das weltweite Engagement nur noch bei 21 %, und viele Unternehmen spüren die Folgen in sinkender Beteiligung und abnehmender Eigeninitiative.
Colin Nelson betont: "Wenn Menschen nicht daran glauben, dass ihr Unternehmen in die richtigen Dinge investiert – oder wenn sie sich nicht gehört fühlen – sinkt ihre Bereitschaft, kreative Energie einzubringen, drastisch. Die gute Nachricht: Das Klima ist veränderbar. Wenn Organisationen das Umfeld richtig gestalten, steigen Beteiligung und Ergebnisse – teilweise sogar erheblich."
Colin Nelson konzentriert sich auf sechs konkrete Maßnahmen, die sich an den ISO 56000-Standards für Innovationsmanagement orientieren – also auf Dinge, die Führungskräfte realistisch umsetzen können, um das Klima gezielt zu beeinflussen und kollektive Intelligenz zu aktivieren.
1. Schaffen Sie eine ausgewogene Innovationslandschaft
Schaffen Sie eine Balance zwischen kurzfristigen Erfolgen, Wachstumsinitiativen und langfristigen Wetten – damit Mitarbeitende erkennen, dass alle Zeithorizonte relevant sind. So reduzieren Sie Kurzfristdenken und zeigen glaubwürdig, wie zukünftiges Wachstum entstehen kann.
2. Sichern Sie Budgets über alle Innovationsbereiche hinweg ab
Trennen und schützen Sie die Finanzmittel für inkrementelle, angrenzende und radikale Innovationen, damit kurzfristige Zwänge langfristige Investitionen nicht verdrängen. Machen Sie Budgetverteilung zu einem strategischen Governance-Thema – nicht zu einem hektischen Kraftakt am Jahresende.
3. Messen Sie das Richtige – und das konsequent
Definieren Sie ein Set von "Minimum Viable Innovation Measures“, z. B. investierte Kapazität, prognostizierte Wirkung, Time-to-Value und Erfolgswahrscheinlichkeit.
Wenden Sie diese Metriken über das gesamte Portfolio hinweg konsistent an, um faire Vergleiche und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.
4. Führen Sie unabhängige Bewertungen der Erfolgsaussichten ein
erlassen Sie sich nicht ausschließlich auf die Einschätzung der Ideeneigentümer:innen. Nutzen Sie unabhängige Reviews, direkte Vergleiche oder Prediction Markets, um objektivere Einschätzungen zu erhalten und Verzerrungen zu vermeiden. So treffen Sie bessere Portfolioentscheidungen auf Basis von Fakten statt Bauchgefühl.
5. Gestalten Sie Gate Reviews kollaborativ und unterstützend
Verwandeln Sie Gate Reviews von "Go/No-Go“-Verhören in lösungsorientierte Gespräche: Fragen Sie, „Wie können wir helfen, diese Idee besser zu machen?“
Ermöglichen Sie Zugang zu Expertise, Partnern oder Finanzierung, um vielversprechende Ideen gezielt zu beschleunigen – statt sie vorschnell zu stoppen.
6. Belohnen Sie gute Prozesse – nicht nur Ergebnisse
Feiern Sie Disziplin, Lernen und Engagement genauso wie Erfolge. Erkennen Sie Meilensteine, "Learning Deposits“ (Lernbeiträge) und gewünschte Verhaltensweisen – Neugier, Mut und Bescheidenheit – gezielt an, sonst jagen Teams nur den seltenen sichtbaren Big Wins hinterher. So fördern Sie eine Kultur, in der Experimentieren wertgeschätzt und Lernen institutionalisiert wird. Beispiel: Das Tata InnoVista-Programm umfasst die Kategorie "Dare to Try“, die mutige Experimente öffentlich auszeichnet – auch solche, die nicht sofort erfolgreich sind. So verschieben Sie Anreize hin zu diszipliniertem Experimentieren und schnellerem organisatorischem Lernen.
✅ Setzen Sie ein Portfolio-Gespräch auf: Planen Sie eine einstündige Sitzung mit dem Governance Board, um Zeithorizonte und Risikobereitschaft abzustimmen.
✅ Sichern Sie Startbudgets für neue Ideen: Richten Sie kleine, geschützte Budgettöpfe für Pilotprojekte und explorative Vorhaben ein, damit kurzfristige Zwänge nicht die Zukunft blockieren.
✅ Definieren Sie 4–6 Basiskennzahlen: Legen Sie einheitliche Metriken fest – etwa Kapazität, prognostizierte Wirkung, Zeithorizont und Erfolgswahrscheinlichkeit – und wenden Sie diese konsequent auf alle Ideen an.
✅ Testen Sie unabhängige Erfolgseinschätzungen: Führen Sie eine Vergleichsbewertung oder einen internen Prognosemarkt (Prediction Market) mit 10–15 Ideen durch, um objektivere Einschätzungen zu erhalten.
✅ Gestalten Sie Entscheidungsrunden unterstützend: Schulen Sie die Mitglieder Ihrer Bewertungs- oder "Gate“-Runden darin, Ressourcen und Partner zu identifizieren – nicht nur über „Go/No-Go“ zu urteilen.
✅ Belohnen Sie die richtigen Verhaltensweisen: Führen Sie Mikro-Anerkennung für Prozessmeilensteine und Lernerfolge ein – nicht nur für Markteinführungen.
Wenn Unternehmen diese Schritte umsetzen, ergeben sich drei Effekte:
Sie möchten die Ansätze gemeinsam mit Colin Nelson in Ihrem Unternehmen umsetzen? Dann vereinbaren Sie jetzt eine kostenlose Beratung oder führen Sie ein kurzes Innovation Management Assessment durch. So erfahren Sie, wie reif Ihr Innovationssystem bereits ist – und welche nächsten Schritte Priorität haben sollten. Buchen Sie hier Ihre Session oder fordern Sie eine Demo an, um zu sehen, wie Governance- und Messkonzepte in einem zentralen System verankert werden können.